APPLAUS APPLAUS... LICHTER AUS!

Die Spannung steigt, als sich der Eiserne Vorhang langsam hebt.
Doch was ist das?!

Tiefe Dunkelheit und gespenstische Leere starren auf uns zurück.

Das Licht im Zuschauerraum geht an. Man könnte meinen, das Theater wurde geplündert, denn nichts steht mehr an seinem Platz. Kabel ragen aus den Wänden, Sitzreihen wurden herausgerissen, Bühnenequipment fein säuberlich in Kisten gepackt und alles was nicht niet und nagelfest war, auf die Bühne gekarrt. Ein mancher könnte bei diesem Anblick schon mal feuchte Augen bekommen …

Für unsere erste Ausgabe durften wir den neuen Intendant Dr. Wahlefeld interviewen und wir müssen gestehen, dass der neue Chef sich mit dem Schweinfurter Theater keine leichte Aufgabe ausgesucht hat. Denn die städtische Schauspielstätte ist mit den Jahren marode geworden, die alten Gemäuer verlangen nach liebevoller Pflege – und das bitte nach den aktuellsten Vorschriften und baulichen Auflagen.

Zurzeit wird das Theater saniert, weshalb wir uns um so mehr freuen hinter die alten Kulissen blicken zu dürfen und unsere Eindrücke mit Ihnen zu teilen. Angefangen bei den baulichen Auflagen, Brandschutzmaßnahmen etc., hat so eine Theater-Sanierung es nämlich echt in sich.

Aber überlassen wir doch Dr. Wahlefeld selbst das Wort.

INTERVIEW

Dr. Christof
Wahlefeld

Dr. Wahlefeld, Sie sind seit Kurzem neuer Leiter des Theaters der Stadt Schweinfurt. Wie kamen Sie zu diesem Amt und wie verlief Ihr Start bisher?

Mein Start verlief sehr gut. Am 1. Februar habe ich mein Amt als Intendant des Theaters der Stadt Schweinfurt angetreten und bin überall freundlich und offen empfangen worden. In meiner Wahrnehmung sind die Schweinfurter offen und neugierig – so wie ich. Somit ergänzen Schweinfurt und ich uns gegenseitig und ich freue mich darauf, das Theater hier wieder an den Start zu bringen und den Schweinfurterinnen und Schweinfurtern tolle Theaterabende zu zeigen.

Ins Amt berufen wurde ich klassisch durch eine Bewerbung, auf die eine dreiteilige Auswahlrunde folgte, die von August bis Anfang Oktober gedauert hat. Letztlich berufen wurde ich dann vom Stadtrat, der mich einstimmig zum neuen Intendanten gewählt hat.

Sie haben vorher schon in verschiedenen anderen Städten verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Bitte erzählen Sie unseren Lesern etwas über sich und Ihre bisherige berufliche Karriere.

Nach dem Abitur habe ich mich entschieden, zum Theater zu gehen. Anfangs war meine Familie ein wenig skeptisch. Aber als ich dann nach meinem Studium Dramaturg am Landestheater Coburg wurde und dort meine ersten, wenn auch ober- und nicht unterfränkischen Erfahrungen machte, war alle Skepsis verflogen. Außer in Coburg war ich auch in Lüneburg und Hildesheim als Dramaturg engagiert. Dann hat mein damaliger Intendant in Hildesheim mir ein Angebot gemacht, dass ich nicht ausschlagen konnte: Er machte mich zum Company Manager der MusicalCompany und zwei Jahre später zum stellvertretenden Verwaltungsdirektor. Bevor ich nach Schweinfurt gekommen bin, war ich künstlerischer Betriebsdirektor bei den Bühnen und Orchestern der Stadt Bielefeld und jetzt, hier in Schweinfurt, gebe ich mein Debüt als Intendant.

„Theater funktioniert nur im Team. Ohne die Menschen aus der Verwaltung, der Technik und den Theatern und Orchestern, die hier in Schweinfurt gastieren, kann ich alleine gar kein Theater auf die Bühne bringen.“ 

Derzeit wird das Theater vollständig saniert. Was ist dabei das Ziel und was die besonderen Herausforderungen?

Ziel ist es, dass den Schweinfurterinnen und Schweinfurtern ihr Theater, dass 1966 eröffnet wurde, so schnell wie möglich wieder zur Verfügung steht und im Haus wieder Theater gespielt werden kann. Damit das passieren kann, muss eine Schadstoffsanierung erfolgen, der Brandschutz modernisiert, die Bühnen-, Ton- und Lichttechnik auf den neusten Stand gebracht, die Lüftung erneuert werden usw. Die gesamte Planung umfasst mehr als 30 Aktenordner. Wenn das Theater im Herbst 2024 wiedereröffnet, dann werden die Zuschauerinnen und Zuschauer, wenn Sie wieder im Theater platznehmen, besser hören, besser sitzen und besser atmen können und ich freue mich schon darauf, alle wieder in diesem wunderschönen Haus begrüßen zu dürfen.

Was haben Sie sich persönlich für das Theater vorgenommen, was möchten Sie gern verändern?

Eines meiner Ziele ist es, mehr jüngere Menschen ins Theater zu holen und Ihnen damit eine Stimme in der Kulturszene der Stadt zu geben und einen Anlaufpunkt. Theater ist nicht nur ein Ort für Oma und Opa. Theater ist ein lebendiger Ort für alle Menschen. Das wird man auch im Spielplan des Theaters sehen und in der Vermittlungsarbeit. Ein weiteres Ziel meiner Arbeit ist es, die vielfältige Schweinfurter Kulturszene mehr miteinander zu vernetzen. 

Neue Orte… Bald!

Wie wichtig ist das gesamte Team bei der Umsetzung Ihrer Visionen?

Als Intendant ist man derjenige, bei dem die Fäden im Theater zusammenlaufen. Aber Theater war und ist eine kollektive Kunstform. Etwas weniger kompliziert ausgedrückt: Theater funktioniert nur im Team. Ohne die Menschen aus der Verwaltung, der Technik und den Theatern und Orchestern, die hier in Schweinfurt gastieren, kann ich alleine gar kein Theater auf die Bühne bringen. Ich brauche also meine Kollegen und habe hier in Schweinfurt ein sehr gutes Team vorgefunden, mit dem ich gerne zusammenarbeite.

Sie haben vorher schon in verschiedenen anderen Städten verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Bitte erzählen Sie unseren Lesern etwas über sich und Ihre bisherige berufliche Karriere.

Nach dem Abitur habe ich mich entschieden, zum Theater zu gehen. Anfangs war meine Familie ein wenig skeptisch. Aber als ich dann nach meinem Studium Dramaturg am Landestheater Coburg wurde und dort meine ersten, wenn auch ober- und nicht unterfränkischen Erfahrungen machte, war alle Skepsis verflogen. Außer in Coburg war ich auch in Lüneburg und Hildesheim als Dramaturg engagiert. Dann hat mein damaliger Intendant in Hildesheim mir ein Angebot gemacht, dass ich nicht ausschlagen konnte: Er machte mich zum Company Manager der MusicalCompany und zwei Jahre später zum stellvertretenden Verwaltungsdirektor. Bevor ich nach Schweinfurt gekommen bin, war ich künstlerischer Betriebsdirektor bei den Bühnen und Orchestern der Stadt Bielefeld und jetzt, hier in Schweinfurt, gebe ich mein Debüt als Intendant.

Standen Sie selbst auch schon als Schauspieler auf der Bühne?

Als Schauspieler habe ich nur einmal auf der Bühne gestanden und zwar am Landestheater Coburg als Mendel, der Sohn vom Rabbi in Anatevka. Das ist mittlerweile über 15 Jahre her. Eine spannende Erfahrung mit angeklebtem Bart 25 Mal die gleiche Show zu spielen. Aber ich habe dieses Experiment als Schauspieler zu arbeiten nicht wiederholt. Danach habe ich nur noch als Moderator auf der Bühne gestanden und fühle mich in dieser Rolle auch deutlich wohler und muss mir dafür auch keinen Bart ins Gesicht kleben lassen.

Welches Stück gehört zu Ihren persönlichen Favoriten?

Meine heutige Antwort lautet: Als Musical „Hamilton“, im Schauspiel „Demian“, im Tanz „Anima Obscura“ oder „Don Quixote“ und in der Oper „Turandot“. Fragen Sie mich morgen, sieht die Liste ganz anders aus.

to be continued…

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